Blessenbach

Das sicherlich ältere Blessenbach wurde 1267 erstmals urkundlich erwähnt und lag im Herrschaftsbereich der Grafen von Diez, deren Erbe die Herren von Runkel antraten. Der Ort gehört zur Grundherrschaft des Klosters St. Maximin zu Trier mit ihrem Mittelpunkt in Laubuseschbach. Bemerkenswerterweise war Laubuseschbach aber Filiale der Kirche zu Blessenbach.

Als Vögte des Klosters besaßen die Herren von Molsberg die Grundherrschaft und belehnten 1332 den Hiltwin von Elkerhausen mit dem Kirchsatz, Gericht, Höfen, großen und kleinen Zehnten und dem Wald Laubus. Nach dem Niedergang der Molsberger übernahmen die Erben des Hiltwin diese Besitzungen und Rechte als kurtrierisches Lehen. Spätestens 1517 wurden dann die Herren von Schönborn alleinige Besitzer. Diese veräußerten ausgangs des 17. Jahrhunderts ihre Rechte an die dänische Familie von Friesensee, die diese wiederum 1709 an die Grafen von Wied-Runkel abtraten.

Der zu Blessenbach gehörende 1334 erstmals erwähnte Hörderhof wurde von den Grafen Wied-Runkel Anfang des 19. Jahrhunderts an die Mennonitenfamilien Nafziger und Schwarztraub verpachtet, die bis um 1840 auf dem Hof blieben.
1806 kam Blessenbach zum Herzogtum Nassau und nach dessen Auflösung 1867 zum preußischen Oberlahnkreis.

Schon 1502 war in Blessenbach Schieferbergbau, der sich vor allem im 19. Jahrhundert zu einer wichtigen Erwerbsquelle entwickelte, bezeigt.

Zu Blessenbach gehört das schon 1325 als minore Wynbach erwähnte Kleinweinbach.
Schon 1495 war hier ein zunächst im runklischem Besitz befindliches Bergwerk in Betrieb. Anfang des 18. Jahrhunderts entstand eine kleine Schieferkäutnersiedlung. Eine um 1780 verfallenen Silberschmelze erlebte Mitte des 18. Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem kurzzeitigen Aufblühen der Weilburger Münze einen gewissen Aufschwung.