Elkerhausen

Die frühe Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit den 1191 erstmals genannten Ortsadligen, die hier auf ihrem Eigengut 1278 eine Kirche erbauen ließen.

Dorf und Gericht Elkerhausen waren Mittelpunkt der Grundherrschaft dieser schließlich weit verzweigten Familie, die über das Dorf hinaus im Taunus, Westerwald, in der Wetterau und bei Gießen begütert war. Die Ritter von Elkerhausen, von denen auch einige sich als kampflustige Raubritter hervortraten, gerieten in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in harten Gegensatz zu den nach ungestörter Landesherrschaft drängenden Grafen von Nassau. Ihr Stammsitz, die Wasserburg in Elkerhausen, wurde schon 1352 von Erzbischof Balduin von Trier zerstört.

Von der unmittelbar danach auf dem Boden der Grafen von Diez auf dem Schwartenberg errichteten Burg Neuelkerhausen zerstörten die Ritter von Elkerhausen die gegenüberliegende nassauische Gegenburg, die Steuerburg.

Erst nach der Erbauung der Burg Gräveneck gelang Graf Philipp von Nassau-Saarbrücken 1396 die Zerstörung der Burg Neuelkerhausen. Die sich seit 1420 Klüppel von Elkerhausen nennenden Ritter, die schließlich der Reichsritterschaft angehörten, begannen um 1500 mit der Erbauung eines neuen festen burgartigen Hauses im Bereich ihres alten Stammsitzes, aus der sich die heute wieder restaurierte Burg inmitten des Dorfes entwickelte.

Die Klüppel konnten schon seit dem beginnenden 16. Jahrhundert keine nennenswerte Herrschaft mehr über das Dorf ausüben, auch wenn sie dies gegen Nassau immer wieder zu behaupten versuchten. Georg Wilhelm Klüppel von Elkerhausen, der bedeutendste Vertreter des Geschlechts in der Neuzeit und überaus erfolgreiche Deutschordensritter, erlangte 1653 zwar nochmals die juristische Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit seiner Familie, aber die nassauische Oberhoheit über Elkerhausen war nicht mehr zu verdrängen.

Der wohl letzte des Geschlechts Freiherr Franz Daniel von Elkerhausen, veräußerte 1718 den grundherrlichen Besitz in und um Elkerhausen und die verbliebenen Rechte an Nassau-Weilburg. Aus den Besitzungen entstand ein landesherrliches Hofgut, das schon 1774 von ortsansässigen Bauern gepachtet werden konnte. 1786 bis 1820 war in einem Teil der Burg eine Nadelfabrik eingerichtet. Die Burg diente von 1840 an als Schule und später als Armenhaus. Die zu Beginn des 17. Jahrhunderts von den Klüppeln errichtete zweite Kirche wich 1911 einem Neubau. Das Wasserschloss Elkerhausen befindet sich seit 1979 in Privatbesitz.